Links zum Wochenende: Männertränen, Dismaland, Merkel und die Rechten, #bloggerinnenfürflüchtlinge.

Jeden Freitag zeige ich euch hier, was mir in letzter Zeit im Internet so interessantes vor die Füße geschwemmt wurde. Thematisch völlig durchmischt, aber immer mehr oder weniger stark politisch geprägt.

Ein Journalist der taz hat ein Experiment gemacht und in einem Allerweltsartikel einfach mal konsequent das generische Femininum verwendet. Und was passiert? Genau, ein kleiner Aufstand von Männern, die sich nicht mitgemeint fühlen. Süß!
Mir rollen sich derweil die Fußnägel auf, wenn Frauen auf sich selbst das Maskulinum anwenden: „Ich bin Designer„; „Ich bin Vegetarier“ – uaaaaah.

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Banksy hat einen temporären Anti-Vergnügungspark auf die Beine gestellt und ich würde SO gerne hingehen. Wird leider nicht möglich sein, aber dafür gibt es hier einen kleinen filmischen Eindruck.

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Tagelang haben wir drauf gewartet, dass Frau Merkel endlich mal was sagt zu den Angriffen auf Flüchtlingsunterkünfte. Glücklicherweise hat sie dann immerhin was halbwegs Gutes gesagt. Anders, als 1992 in Rostock, wo sie sich einen eher peinlichen Auftritt leistete.

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Unbedingt erwähnt werden muss natürlich das Projekt Blogger für Flüchtlinge, das eigentlich selbstversrändlich Blogger*innen für Flüchtlinge heißen müsste, trotzdem aber eine gute Sache ist. Man kann spenden oder zum Beispiel eine kostenlose Postkarte mit einer netten Botschaft in die Flüchtlingsunterkunft nach Heidenau schicken.

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Ich wünsche euch ein sonniges Spätsommerwochenende!

4 Kommentare

  1. Lisa
    Am 28.08.2015 um 08:55:26 Uhr [Link]

    Ich finde das sehr interessant. Bevor diese Debatte so medienwirksam wurde, habe ich nicht mal bemerkt, ob irgendwo (beispielsweise) studenten oder StudentInnen oder Student*innen stand. Ich habe mich schlichtweg immer inkludiert gefühlt. Und auch jetzt: ich habe viel drüber nachgedacht, Meinungen hin und her gewälzt und irgendwann festgestellt: es ist mir sowas von egal.
    Ich wünschte nur, man würde (von allen seiten) etwas weniger hysterisch reagieren und sich auf irgendetwas einigen. Da mache ich dann gerne mit. Bis dahin möge jeder Mensch, der mich nicht ansprechen möchte, mich bitte explizit ausschließen. ;-)

    • Clarissa
      Am 28.08.2015 um 14:30:42 Uhr [Link]

      Interessant ist ja hier, dass es diversen Herren (und immerhin sprechen wir hier von taz- und nicht etwa von Welt-Lesern) eben NICHT egal ist.

      Die Einstellung, sich als junge Frau auf jeden Fall mal angesprochen zu fühlen, ist aber auf jeden Fall nicht falsch – behalte es dir bei :)

  2. antje
    Am 28.08.2015 um 15:15:36 Uhr [Link]

    Spätestens wenn frau im männlichem Plural „verschwindet“ kann sie dann auch nicht mehr als Vorbild fürund von anderen Frauen wahrgenommen werden: ich als einzige Schreinerin mit 59 männlichen Schreiner-Kollegen.

    Deswegen ist es mir ganz und gar nicht egal.

  3. Katrin
    Am 03.09.2015 um 13:15:10 Uhr [Link]

    Wo bitte ist das Problem dabei, wenn man als Frau das Maskulinum anwendet? Ich mache das und ich fühle mich auch angesprochen, wenn andere das tun. Mehr noch: Mir fällt es schlichtweg gar nicht auf, wenn es verwendet wird, ich beziehe es automatisch auf mich, wenn ich zu der genannten Gruppe gehöre – was mir auffällt, ist das dämliche Ge-gendere, was mir tierisch auf die Nerven geht, weil ich es für furchtbar umständlich und schlicht unnötig halte. Ich bin ein Freund von kurzen, konkreten Formulierungen und zu gendern verkompliziert alles nur unnötig. Ich bin Student, ich bin kein Vegetarier – dass ich eine Frau bin, weiß ich und sieht man auch deutlich, also wozu soll ich das noch in meiner Sprache deutlich machen (müssen)? Ich finde diese Hysterie rund um den ganzen Gender-Wahnsinn ganz furchtbar und meine, es zeugt erst Recht von wenig Selbstvertrauen als Frau, wenn man darauf besteht, immer extra als Gruppe genannt werden zu müssen.

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