Dreieinhalb Röcke für mich.

Es ist schon eine Weile her, dass ich herausfand, wieviel Spaß und Sinn es macht, sich Kleidung selbst zuimg_20160922_075746 nähen. Mit jedem Teil, das ich für mich oder meine Kinder nähte, klappte es besser, und ich habe es geliebt, selbstgenähte Leggins, Röcke, Oberteile zu tragen und meine Kinder in Selbstgenähtes zu verpacken. Ein bisschen getrübt wurde meine Freude dadurch, dass es für große Größen einfach kaum brauchbare Schnittmuster gab und gibt, aber mit ein bisschen Schnittmustererweiterung hier und ein bisschen Patternhacking da ging es schon irgendwie.
Mittlerweile habe ich „nur“ noch Größe 44/46, was immer noch eine Übergröße ist. Aber damit ist es doch schon deutlich leichter, Schnittmuster zu finden, die auf Anhieb sitzen. Da sich meine Kleidergröße aber etwa alle 8-12 Wochen wieder ein bisschen ändert, fand ich lange, es würde sich der Aufwand nicht lohnen, Kleidung selbst zu nähen, die dann nur so verhältnismäßig kurz passt. Aber die Sehnsucht nach selbstgenähter Kleidung war dann doch irgendwie zu groß, und als im GoodieBag von #snaplybackstage dann noch jeweils ein Meter hellgrauer und anthrazitfarbener Jaquard von Hamburger Liebe und Albstoffe enthalten war (der supertolle Stoff heißt Knit Knit und ist aus der Hipster Square Kollektion), war klar: also wenigstens ein paar einfache Röcke müssen einfach sein.

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Das erste Exemplar: zu eng.

Bei Stoff & Stil fand ich ein wunderbar einfaches Schnittmuster, das so einfach und schnell runterzunähen ist, dass am Wochenende nun dreieinhalb Röcke danach entstanden. Dreieinhalb, weil der erste ein wenig zu eng geworden ist (Größe 44 ist mir in der Taille fast schon zu weit, aber um Hintern und Hüfte noch zu eng). Macht nichts, da kann ich jetzt reinwachsen. Der restliche dunkle Jaquard reichte noch für einen weiteren, etwas verbreiterten Rock, und der passt perfekt. Auch aus dem hellen Jaquard entstand so einer, und ein weiterer aus einem wunderschönen, dicken, warmen Wollwalk, den ich vor ein oder zwei Jahren als Reststück bei Garçonne erstanden habe. Damals passte mir das Stück so gerade eben um die Hüften, jetzt kann ich mir zum Rock daraus noch passende Stulpen nähen. Und eine Mütze. Und Armstulpen. Und einen Schlupfschal.

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Wahrscheinlich werden das nicht die letzten Röcke dieser Art gewesen sein, den bei dem geringen Zeitaufwand und dem sparsamen Materialeinsatz (ich bekomme aus einem Meter Stoff zwei Röcke) könnte ich es durchaus verschmerzen, wenn sie nach 2 Monaten nicht mehr passen – und sich dann jemand anders dran freuen kann. Der Schnitt ist so einfach anzupassen, dass ich mir nicht mal einen neuen kaufen muss, wenn ich den Roch irgendwann 1 oder 2 Nummern kleiner nähen will. Ich freue mich gerade sehr über das bisschen Selbstgenähtes, auch wenn es nicht die hohe Schneiderkunst ist, die ich hier zeigen kann.

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Für die Präsentation des Walkrocks habe ich dann extra noch meine farblich besser passende Sweatjacke für euch angezogen. Es ist eine ganz neue Erfahrung, sich auf Bildern anzugucken, und sich selbst so richtig gut zu finden. Ich mag meine breiten Hüften, ich mag meinen runden Hintern. Von mir aus kann das so bleiben. Ich muss keine Größe 36 oder 38 haben, um mich schön und gut finden zu können.

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Sehr wahrscheinlich werden das nicht die letzten Röcke ihrer Art gewesen sein. Und vielleicht folgen ja doch noch ein paar selbstgenähte Shirts oder Oberteile.