Nach einem verregneten Sommer werden zumindest wir Freiburger gerade mit einem wunderschönen, sonnig- warmem September verwöhnt. Nicht mehr lange, bis es endlich wirklich richtig Herbst ist – meine absolute Lieblingsjahreszeit. Im Herbst kriege ich immer wieder Lust, auf unseren Jahreszeitentisch (der den Sommer über fast immer irgendwie verschwindet) und auf kleine Jahreszeitenbasteleien. Das ist halt die Waldorf- Mama in mir ¯\_(ツ)_/¯
Ihr erinnert euch vielleicht noch an die kleine Anleitung für gestrickte Eicheln, die ich vor längerer Zeit mal für euch gemacht habe. Die möchte ich am heutigen CreaDienstag um eine Variante ergänzen: genähte Eicheln aus Filz- oder Stoffresten. Auch diese Anleitung ist ganz popeleinfach, und diesmal können auch die mitmachen, die nicht stricken können.
Du brauchst:
– Den Ausdruck mit der Vorlage, den du dir hier runterladen kannst
– Bastelkleber
– Eichelkäppchen der großen Sorte, wie ich sie hier bereits beschrieben habe
– Filz- und Stoffreste
– farblich zum Filz passendes Nähgarn
– Für die Stoffvariante: eine Nähmaschine
– Polyester- Füllwatte
– Nähnadel
– Bleistift
– Schere
Und so gehts:
Mit Hilfe der Vorlage schneidest zu vier Eichel- Teile aus Filz aus. Dann legst du zwei der teile links auf links aufeinander und nähst sie entlang einer Kante mit im Abstand von ca. 3-4 mm mit einem Knopflochstich zusammen.
Wenn du unten an der Spitze angekommen bist, setze das dritte Teil ein und nähe von der Spitze zum Rand nach oben. Dann verknotest du den Faden und setzt das vierte Teil ein, indem du es vom Rand herunter bis zur Spitze und von dort aus wieder zum Rand hoch einnähst. Danach sollte deine Filzeichel in etwa so aussehen, wie auf dem mittleren Bild hier. Jetzt kannst du sie mit Hilfe eines Bleistifts mit Füllwatte ausstopfen.
Anschließend ziehst du die Ränder der Eichel etwas zusammen, in dem du mit Nadel und Faden sternförmig rundherum von einer Seite zu anderen stichst und leicht festziehst. Nur gerade so weit, dass die Eichel unter das Käppchen passt. Den Faden verknoten und das Eichelkäppchen innen gründlich mit Kleber ausstreichen, darauf achten, dass der Innenrand auch gut mit Kleber versorgt wird. Das Käppchen auf die Eichel setzen und rundherum leicht festdrücken. Fertig!
Für die Stoffvariante schneidest du entsprechend dem größeren Template vier Teile aus gewebtem Baumwollstoff aus. Jeweils zwei der Teile nähst du rechts auf rechts entlang einer Kante zusammen. Dann legst du die beiden Hälften rechts auf rechts so aufeinander, dass die Nähte an der Spitze sich genau treffen. Nahtzugaben auseinanderklappen und feststecken. Jetzt werden die offenen Kanten der Eichel in einem Zug geschlossen.
Fertiggestellt wird die Stoffeichel dann genauso wie das Filzexemplar. Unsere gebastelten Eicheln liegen zur Zeit noch in einer Schale auf unserem Mini- Jahreszeiten“tisch“.
Ich will noch ein paar mehr machen, mit Bändern versehen und dann an einem Strauß Zweige, oder an dem Korkweidenast über unserem Esstisch aufhängen.
Ich wünsche euch viel Spaß beim nachmachen!
Als ich euch neulich nach eurem diesjährigen Crafting- Un- Trend fragte, hätte ich nicht gedacht, dass das Ergebnis so eindeutig ausfallen würde: Es sind diese Loomz- Silikongummibänder, die euch mit Abstand am meisten auf den Senkel gehen. Meine Jungs haben beide so ein Armband aus dem Kindergarten mitgebracht – sie bekamen es von ihren Freundinnen geschenkt und waren hellauf begeistert. Natürlich wollten sie auch gleich selber solche Bänder machen, und mein erster Gedanke war: ach, warum eigentlich nicht. Aber genau zu der Zeit las ich eure Kommentare: Blödsinniger Plastikmüll, höchstwahrscheinlich auch noch ziemlich schadstoffbelastet und giftig. Reißen schnell kaputt, fliegen bald in Einzelteilen in der Wohnung rum, und so weiter. Und damit hattet ihr natürlich recht. Also suchte ich nach einer Alternative, wie die Kinder schöne Armbänder mit nachhaltigeren und ungiftigen Materialien machen können. Und die möchte ich heute mit euch teilen.
Ihr braucht:
1 Holzscheibe von ca. 8 cm Durchmesser und 1 bis 1,5 cm Dicke (unsere kommen von einem Baum, der in der Nähe unseres Hauses bei einem dieser HerbstSommerstürme umgestürzt ist. Wer keine passende Holzscheibe auftreiben kann, kann auch mal probieren, ob sich eine Variante mit einer Pappscheibe, etwa einem Bierdeckel, machen lässt.)
1 Holzsäge
1 Holzbohrer 6 mm
feines Schleifpapier (240er Körnung)
Strick- oder Häkelgarn (relativ dünn, etwa für Nadelstärke 3 bis 3,5) in 7 verschiedenen Farben
optional:
Metallverschlüsse
Perlen
kleine Anhänger
In die Holzscheibe sägt ihr gleichmäßig verteilt rundherum 8 Schlitze; jeder davon 2 cm lang. In die Mitte der Scheibe bohrt ihr ein Loch von 6 mm Durchmesser. Dann könnt ihr euren Kindern das Schleifpapier in die Hand drücken und die Scheibe schön glatt schleifen lassen. Auch die Schlitze werden innen glatt geschliffen – aber nicht zu viel, die Wolle soll später noch gut in den Schlitzen klemmen.
Um ein Armband zu flechten, braucht man 7 Garnfäden von ca. 30 cm Länge. Die werden zu einem Strang genommen und an einem Ende verknotet. Das verknotete Ende wird durch das Loch gesteckt, so dass der Knoten direkt unterhalb des Loches auf der Unterseite sitzt. Jeder der Fäden wird in einen der Schlitze geklemmt. Ein Schlitz bleibt frei. Von diesem freien Schlitz aus zählt man nun im Uhrzeigersinn drei Schlitze weiter. Den Faden, der sich dort befinden, zieht man heraus und steckt ihn in den Schlitz. Auf den Bildern oben ist der orange Faden der dritte nach dem Schlitz, und der wandert rüber in den freien Schlitz. Dann geht das ganze bei dem freigewordenen Schlitz von vorne los. Jetzt wäre also der rosafarbene Faden dran. Jedes Mal, wenn man einen Faden in den Schlitz gesteckt hat, sollte man kurz und nur ganz leicht am Konten ziehen. Nur gerade eben so, dass die Fäden wieder glatt in den Schlitzen liegen. „Schlitz, 1, 2, 3 – Schlitz, 1, 2, 3“ lautet die Zauberformel, die ich hier seit einigen Tagen jeden Nachmittag höre. Irgendwann kommt auf der Unterseite der Scheibe dann langsam eine geflochtene Kordel zum Vorschein.
Ist das Band lang genug, zieht man es heraus und verknotet das offende Ende. Eigentlich kann man es jetzt schon einfach so ums Handgelenk knoten. Oder man besorgt sich Karabiner – Klemmverschlüsse für 4- 5 mm dicke Bänder, dann sieht das ganze ziemlich schick aus. In unserem Bastelladen wurden gerade noch solche Charms für 50 Cent abverkauft…da kamen die Jungs natürlich nicht drum herum. Man kann aber auch einfach selbst kleine Anhängerchen aus Holzperlen basteln, oder während des Flechtens ab und zu eine kleine Perle auf einen der Fäden ziehen. So kommt man sogar ganz ohne Plastik aus.
Die Jungs sind Feuer und Flamme für diese Art, Armbänder zu machen, und produzieren gerade eins nach dem anderen – natürlich wollen auch sie jetzt ihre Freunde und Freundinnen damit beschenken. Ich bin gespannt, ob in unserem Waldkindergarten demnächst dann auch ein paar Holzscheiben zugesägt und geschliffen werden…
Ich wünsche euch viel Spaß beim Nachmachen – und ab damit zum CreaDienstag.