Stricknadelrollen-News (1): OMG, wie organisiere ich das bloß?!

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Heute hat mich eine liebe Freundin total komfortabel mit dem Auto zum Zollamt gefahren, dass in Freiburg echt in einer blöden Ecke liegt, um es mit Öffis oder dem Fahrrad bequem zu erreichen. Dort habe ich eine Lieferung aus den USA abgeholt: 75 niedliche kleine Ringelmiez-Labels mit kleinen Katzen drauf! Für all die lieben Worte zu meinem Blog und meiner Arbeit, die mit den zahlreichen Stricknadelrollen-Bestellungen eingingen, wollte ich mich wenigstens ein klein wenig revangieren, und wenn es nur mit besonders schönen Labels ist. Die ersten 75 Besteller_innen werden also eine Stricknadelrolle mit einem solchen kleinen Label bekommen; alle weiteren dann vielleicht eine andere Klitzekleinigkeit.

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Ich habe ja hier und da schonmal angedeutet, dass mich das riesige Bestellaufkommen zu den Stricknadelrollen umhaut. Immer noch tröpfeln alle paar Tage weitere Bestellungen in mein Mailpostfach; mittlerweile bewegt sich die Zahl der bestellten Stücke auf die 90 zu. Ich weiß nicht, ob ihr euch das vorstellen könnt, aber das ist eine Menge, die zu nähen für eine einzelne Person schon ziemlicher Wahnsinn ist – vor allem, wenn ich das innerhalb einer noch irgendwie angemessenen Zeit schaffen will. Meine Freude über das Interesse an den Stricknadelrollen ist riesig, aber fast genauso groß ist die Herausforderung, diesen riesigen Berg an Arbeit auch geschafft zu kriegen. Ich muss das sehr gut durchplanen und organisieren.

In den letzten Wochen habe ich daher viel nachgedacht, gerechnet und kalkuliert, um herauszubekommen, wie ich das alles leisten kann. Ein Grundproblem an der Sache ist, dass ich die Stricknadelrollen eigentlich eine ganze Ecke zu billig verkaufe: Die mittlere müsste eigentlich nochmal ca. 8 Euro mehr kosten, damit die Kalkulation am ende wirklich aufgeht und ich nicht mit Materialkosten und Arbeitszeit tierisch drauflege. Als ich das Angebot einer Sammelbestellung online stellte, habe ich diesen Punkt einfach vernachlässigt, weil ich ja nicht mal sicher war, ob überhaupt die benötigte Mindestanzahl von 10 Bestellungen  erreicht wird. Dass diese um ein so großes Vielfaches übertroffen würde, hätte ich mir nicht träumen lassen. Da ich die Preise jetzt im Nachhinein nicht mehr erhöhen will, muss ich mich umso mehr bemühen, das Abarbeiten der vielen, vielen Aufträge effizient zu gestalten, sowohl, was den Einsatz der Materialien betrifft, als auch, was meine Arbeitszeit angeht.

5807537870_570822dba8_bDamit ihr das besser nachvollziehen könnt, hier ein kleiner Exkurs: Wenn ich nur so relativ wenige Stricknadelrollen nähe, ist der Arbeitsablauf und das Zeitmanagement ein komplett anderer. Ich schneide dann die einzelnen Stoffstücke genau nach den Wünschen der Kund_innen zu, bebügle sie mit Vlies, bereite alle benötigten Teile für alle Stricknadelrollen soweit vor, dass ich sie dann alle in einem Rutsch runternähen kann (wobei „Rutsch“ bei 10 Stricknadelrollen durchaus auch schon einige Tage meint). Das Foto rechts ist von vor ein paar Jahren, als ich mal knapp 40 Stricknadelrollen für meinen Shop an einem Stück nähte. Habe ich aber eine vielfach Größere Menge Stricknadelrollen zu nähen, würde ich ewig brauchen, um jedes der pro Stricknadelrolle etwa 7 Stoff- bwz Vliesstücke einzeln auszusuchen und zuzuschneiden. Ich muss das ganze also irgendwie effizienter hinkriegen.

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Daher werde ich bei der Gestaltung der Außenseite der Stricknadelrollen versuchen, möglichst genau die Wünsche der Kund_innen zu treffen. Für die Innenseite der Rolle haben die allermeisten ohnehin nicht ganz so konkrete Wünsche. Diese Freiheit werde ich nutzen, indem ich bei Westfalen, wo ich zu Händer_innenkonditionen bestellen kann, ein oder zwei ganze Ballen Stoff kaufen werde, die farblich schön miteinander aussehen und trotzdem dezent genug sind, um sich mit den vielen verschiedenen Stoffen für die Außenseiten nicht komplett zu beißen. So werden beispielsweise bei einer mittleren Stricknadelrolle der Hintergrundstoff (das wäre auf dem linken Bild der grüne)  und der für die mittleren Fächer (das ist auf dem Bild der blaue) mit Westfalenstoffen gestaltet sein, und die Fächer für die kleinen Nadeln (hier der gepunktete Stoff) können dann immer noch in einem dritten, bunten Stoff gestaltet werden. So habe ich mir das bisher ausgedacht; ich muss sicher noch ein paar weitere Optionen durchkalkulieren bis ich weiß, ob es bei dieser Version bleibt. So oder so: vertraut mir; ihr werdet alle schöne Stricknadelrollen bekommen.

Die Innenseiten der Rollen alle zu einem großen Teil alle gleich machen zu können, erleichtert mir die Arbeit enorm. Denn dann kann ich ganze Stoffbahnen am Stück mit Vlies (das ich ebenfalls direkt beim Hersteller in ganzen Rollen beziehe) bebügeln und dann alle Stoffstücke für alle Stricknadelrollen in einem Aufwasch zuschneiden. Das spart so viel Arbeitszeit, dass ich dann trotz für diesen Auftrag extra gekaufter Stoffballen den Endpreis noch halten kann.
Eine weitere Überlegung ist, ob ich mir für das Nähen der vielen Stricknadelrollen Unterstützung holen kann. Aber auch das gehört in die nächste Runde der kalkulativen Überlegungen…

 

Die 10 wichtigsten Helferlein in meiner Nähwerkstatt.

15020563734_3efb216459_kSeit ich beruflich nähe, hat meine Näwerkstatt unzählige Umräumungen, Umzüge innerhalb der Wohnung, Neu- Organisationen, und Optimierungen erfahren. Momentan erlebt sie gerade die Abwendung von fast jeglichem Schnickeldi zugunsten von Stauraum und Praktikabilität. Meine schönen Weinkistenregale wurden durch zwei Regalbretter ersetzt, wo jetzt meine Crafting- Bücher und (demnächst noch einige mehr) Kisten mit Kurzwaren stehen. Dafür ist im Regal jetzt mehr Platz für Stoff. Ordentlich sortiert und eingeräumt sieht es gar nicht mehr so schlimm aus, was? Es ist sogar noch Platz…So langsam habe ich das Gefühl, den mir zur Verfügung stehenden Arbeitsraum wirklich so optimal wie möglich zu nutzen. Und während ich zwischendurch immer noch umräume und neu sortiere (bzw. sortieren lasse; siehe unten), fallen mir immer wieder Dinge in die Hand, bei denen mir auffällt wie essentiell sie bei meiner Arbeit für mich geworden sind. Ich dachte, ich teile das mal mit euch; vielleicht ist für euch ja auch was hilfreiches dabei.

– Diese Haft- Pads sind eigentlich fürs Auto gedacht – aber unter das Nähmaschinenpedal gelegt verhindern sie nerviges Wegrutschen desselben. Wirklich eine sehr hilfreiche Geschichte, die ich mir vor 5 Jahren mal von einer Änderungsschneiderin abgeguckt habe, und die damals gekauften Haftpads haben bis vor kurzem gehalten.

– wie neulich schonmal erwähnt: Real Useful Boxes, vor allem in den Größen 35 und 5 Liter; sowie diese Kleinstkram- Wand und diese Kleinteil- Kiste 4 Liter, in die der kleine Sohn gestern sehr gewissenhaft alle meine KAM- Snaps und Jersey- Druckknöpfe einsortiert hat. Gefühlt alles, außer Stoff, wird in meiner Werkstatt durch diese Kisten in Ordnung gehalten. Sie sind einfach super. Super- Formate, halbdurchsichtig, fest verschließbar.

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– in meinem Nadeltwister bewahre ich alle meine Hand- Nähnadeln auf. Er hat etwa die Größe eines Lippenstifts, und genau so kann man ihn auch aufmachen und die Nadeln darin nach oben drehen. Durch einen Magneten werden sie festgehalten und fächern sich dann auf. Das sieht nicht nur lustig aus, sondern ist auch übersichtlich, und man kann sich dann einfach die Nähnadel rauszupfen, die man gerade braucht.

– bei der Arbeit an Quilts unersetzlich sind diese kleinen Scherchen im Englischen „Sewing Snips“ heißen. Das klingt viel niedlicher, als Fadenschere. Meine habe ich von einem Mittelaltermarkt und habe euch hier jetzt welche rausgesucht, die ähnlich aussehen. Es gibt da aber natürlich auch eine High End Version mit ergonomischem Griff. So oder so eignen sie sich wunderbar, um kleinste Fadenrestchen direkt an der Stoffoberfläche abzuschneiden, ohne diese zu beschädigen.

15641153435_52443c028d_k– Überhaupt: gute Schneidewerkzeuge.  Schneidewerkzeuge, bei denen mal wirklich penibel darauf achtet, immer nur Textilien, und nie-niemals Papier damit zu schneiden, sind einfach Gold Wert. Beim Quilting nutze ich einen ergonomischen Rollschneider mit 45 mm Klinge; beim zuschneiden von Kleidungsstücken finde ich den  Mini- Rollschneider mit 18mm Klinge sehr praktisch. Welchen Schneider Auch immer ihr benutzt: gönnt euch eine große Schneidematte dazu. meine ist 60cm x 1m groß. Eine größe Schneidefläche vereinfacht und beschleunigt Zuschneidearbeiten. Ebenfalls esentiell für mich sind natürlich gute Quiltlineale. Die großen habe ich alle zweimal – einmal mit inches und einmal mit Zentimetern. Die Kleinen Triangles, Bias Triangles, Dresden Plate Rulers etc. sind so speziell, dass es die eh fast nur mit inches gibt. An Schneidematten, Rollschneidern und Standard- Linealen findet ihr eine schöne Auswahl bei snaply.

– Ich liebe Nadelkissen und habe mehrere davon gleichzeitig in Verwendung. Am schönsten sind natürlich die Handgemachten aus Stoff oder Filz; mein 15641162885_a179be5456_kliebstes ist der Apfel, der auch auf dem Cover meines meines ersten Buchs zu sehen ist. Aber wenn ich etwas nähe, das von vielen Stecknadeln zusammengehalten wird – etwa Blockbahnen zu einem Quilt Top – dann will ich nicht bei jeder einzelnen Stecknadel, die ich herausziehe, hingucken müssen, um sie auch richtig ins Nadelkissen zu stecken.  Nicht schön, aber sehr praktisch sind da diese magnetischen Nadelkissen : Stecknadel aus dem Augenwinkel einfach über dem Ding fallen lassen, *pling*, alles gut.

– Vor allem zum Nähen mit der Overlock finde ich Wonder Clips mittlerweile besser, als Stecknadeln. Sie halten alles genau so perfekt zusammen, aber die Gefahr, dass man eine übersieht und versehentlich drübernäht, liegt bei null.

15454477889_5efe81d2ca_k– ich hätte es nicht vermutet, aber der SprühZEITkleber ist mittlerweile fester Bestandteil meines Arbeitsalltags. Bitte keinesfalls mit gewöhnlichem Sprühkleber verwechseln – dieses Zeug hier verfliegt nach einiger Zeit, es klebt nur temporär. Daher eignet er sich bestens, um Applikationen auf Leder- und Stoffschühchen zu platzieren. Oder auch als Hilfsmittel beim Jeans flicken. Das geht damit einfach schneller, als mit Vlies, das man erst aufbügeln muss. Hosen flicken muss ich in diesem Haushalt wirklich sehr oft, und da bin ich froh um jede Minute weniger, die ich dafür brauche. Auch nutze ich es für kleine Applikationen auf Kleidung, etwa Ellbogenflicken; und auch meine Quiltlabels fixiere ich damit.

– Mein Tisch- Abfalleimer. So eine simple Sache, und so ein großer Effekt. Alle Abschnitte, Fadenreste, Stoff- Fetzchen verschwinden sofort, nachdem sie angefallen sind, in diesem Ding. Die Menge dessen, was ich Abends zusammenkehren muss, hat sich deutlich verringert.

– eine Garnrollenhalterung. Hätte ich nicht schon eine, ich würde so eine hübsche aus Draht kaufen.

Welche Dinge findet ihr in eurer Nähwerkstatt besonders nützlich?

 

 

#12von12 im Oktober: Kürbisfest auf dem Mundenhof.

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Am heutigen Sonntag habe ich mal nicht gearbeitet, sondern mit meinen Söhnen einen Ausflug gemacht – total crazy! Auf dem Mundenhof war das alljährliche Kürbisfest angesagt. Da gehen wir jedes Jahr hin – ich liebe dieses Fest! – Und die Kinder auch. Das Angebot war wie immer sehr umfangreich. Es gab einen Stand vom Waldhaus, mit Einführungskursen im Schnitzen. Der Waschbär bot Drahtnester basteln an.

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Es gab ein Karussell, Stockbrot, Drachenbauworkshops, Solarspielzeug- Werkelkurse. Für jedes Alter war etwas Schönes dabei. Dieses Jahr durften sich die Jungs ein Seil drehen, und waren auch endlich groß genug (mit tatkräftiger Hilfe und Anleitung) einen Kürbisgeist zu schnitzen. Außerdem gab es natürlich Kürbissuppe zu essen und Maronen zum Nachtisch. 15514944422_ce43137ffd_kKürbisse jeder Farbe und Sorte konnten bestaunt werden; Äpfel geschnitten und getrottet und hinterher frischer Saft genossen werden. Und ich kann das Kürbisfest selbstverständlich nicht verlassen, ohne aus herbstlichen Natur- Utensilien eine Girlande für mein Nähewerkstattfenster gebastelt zu haben.
Seit wir Kinder haben, ist der Mundenhof eine der wichtigsten Freizeit- Anlaufstellen für uns geworden. Das Angebot dort ist so vielfältig, die Feste sind immer toll und gut organisiert, die Betreuer_Innen sind super freundlich und geduldig. Das war ein toller Tag mit meinen zwei tollen Jungs heute. Und ganz ohne Arbeit :)


 

 

 

Memory Tree Quilt.

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Er ist fertig, der Memory Tree Quilt. Und ist er nicht schön geworden? Ich bin selbst ganz hingerissen. Dieser Quilt ist nicht meine Erfindung, sondern eine im amerikanischen Raum sehr gebräuchliche Art und weise, Kleidungsstücke, die mit Erinnerungen an eine bestimmte Zeit verbunden sind, in eine große, warme Decke aus schönen Gedanken zu verwandeln. Gerade mit Babykleidung werden oft Bäume gestaltet; ansonsten findet man aber auch sehr oft T- Shirt- Quilts aus Bandshirts oder Footballtrikots und andere tolle Sachen. Es ist eine schöne Möglichkeit, liebgewonnenen Kleidungsstücken ein zweites Leben zu schenken, besonders dann, wenn die Kleidungsstücke zum Aufheben und weitervererben vielleicht nicht mehr geeignet sind.

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15447602785_77548c1c20_kFür diesen Quilt bekam ich einen Karton mit Babykleidung von Zwillingsmädchen geschickt – ihr erinnert euch vielleicht. Ich habe mir einen Schlafsack,
drei Shirts und ein Kleidchen herausgesucht, die farblich alle gut zueinander passten. Habe die Stücke entlang der Nähte aufgeschnitten, auf Vliesofix gebügelt und dann Blätter ausgeschnitten. Auf ein großes Stück dunkelbraunem Baumwollstoff habe ich freihand mit einen Baum gezeichnet, ausgeschnitten, mit Vliesofixstücken und -schnipselchen (die Äste!) bebügelt. Baum und Blätter habe ich dann auf reinweißen Bumwollstoff gebügelt und mit Wollgarn umrundet. Teilweise habe ich dabei einen Zierstich verwendet, so dass einige der Blätter sehr plastisch rauskommen und wie von Hand umstickt wirken. Ein sehr schöner Effekt, der aber auch sehr zeitintensiv ist. Als „Blüten“ habe ich die Hände der beiden Mädchen in den Baum gesetzt – ihre Mama hat mir dafür extra noch Handabdrücke ihrer Töchter geschickt. Auf dem Schlafsack war auch ein hübscher kleiner Vogel drauf, der seinen ganz eigenen Ast im Baum bekommen hat.

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Das Backing, also die Rückseite des Quilts, besteht aus einem fröhlich bunt gepunkteten Stoff, und das Binding habe ich aus schönen Röschen auf rotem Grund gemacht. Auch dieser Quilt ist freihand gequiltet – dieses Mal aber anders, als ich das sonst so mache. Nämlich mit unterschiedlich großen Kreisen und Spiralen. Ich finde, das passt einfach gut zum verspielten Charakter des Quilts, und besonders auf dem Baumstamm gefällt es mir gut. Da erinnert es ein bisschen an die Jahresringe eines Baumes…

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Natürlich hat auch dieser Quilt sein eigenes, von Hand aufgenähtes Label mit Widmung bekommen – die Namen der Kund_Innen retuschiere ich immer raus. Ich hoffe, er bringt der Empfänger_Innenfamilie genaus so viel Freude, wie ich beim Nähen hatte.

 

 

Zeigt her eure Nähecke!

13042876424_720e0d955b_kIch bin immer total neugierig  interessiert, wenn es darum geht, wie andere Leute sich in den verschiedensten Bereichen organisieren. Wie sie mit ihrem Geld umgehen, wie sie ihre Küche gestaltet haben – oder eben ihren Arbeitsplatz. Daher möchte ich euch heute mal einen etwas genaueren Einblick in meine Nähwerkstatt geben und würde mich freuen, wenn ihr eure auch zeigt. Mich interessiert, wie ihr euren Näh- Arbeitsplatz aufgebaut habt, wie ihr eure Stoffe und Schnitte aufbewahrt, wo eure Kurzwaren Platz finden. Ob ihr dafür ein ganzes Zimmer zur Verfügung habt, oder nur eine kleine Ecke in einem Raum, oder ob ihr abends auf dem Esstisch näht.

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Bis vor etwa 2 Jahren hatte ich für meine Nähwerkstatt ein eigenes Zimmer. Mit einem extra Zuschneidetisch, einer großen Projektplanungs- Pinnwand und genug Platz, damit meine Design Wall dauerhaft im Raum stehen konnte. Als sich das dritte Kind ankündigte, wurde meine Nähwerkstatt zum zweiten Kinderzimmer, und ich zog mit all meinen Sachen in eine Ecke unseres recht großen Wohnzimmers. Hier habe ich mich auf verhältnismäßig engem raum mitterweile echt gut eingelebt und organisiert. Irgendwann kam ein zweiter Arbeitstisch und noch ein paar Kisten mehr hinzu. Und auch, wenn ich jetzt keinen Zuschneidetisch mehr habe – sondern für diese Arbeiten die eine Hälfte des großen, ausziehbaren Esstischs nutze, gefällt es mir hier richtig gut.

 

 

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Ich will übrigens nicht die Illusion erwecken, dass es in meiner Nähwerkstatt immer superordentlich und aufgeräumt ist, und dass alle Utensilien fein säuberlich in abgezirkelten Winkeln zueinander stehen und liegen. In einer Nähwerkstatt wird gearbeitet, und genau so darf es da auch aussehen! Hier liegen Stoffreste und Fadenraupen auf dem Boden; in einer Ecke stapeln sich eigentlich immer Kartons, das Bügelbrett dient oft als Ablagefläche. Der Mülleimer ist eigentlich immer voll; auf meiner Stuhllehne sammeln sich Kinderhosen, die ich flicken soll.

Mein Stoffregal platzt aus allen Nähten und ist nie wirklich ordentlich. Irgendjemand zieht da dauernd Stoffe raus und stopft sie dann nur so halbherzig ordentlich zusammengelegt wieder rein. Wenn ich den erwische!
Außerdem befinden sich in diesem Regal meine Näh- und Strickbücher, ein Teil meines Kurzwarenstashs, meine Tonne für Stoffreste und ein paar persönliche Dinge. Obendrauf stehen Really Useful Boxes mit Spinnfasern, Stopfwolle für Puppen und meinem Strickgarnstash. Wenn ich gerade an Quilts arbeite (so wie jetzt), sieht man von dem Regal gar nichts, weil dann meine Design Wall davor steht. Wenn ich die nicht brauche, steht sie im Schlafzimmer.

15417783185_1f4dff5566_kUm das Chaos auf den Arbeitstischen einigermaßen in Grenzen zu halten, wohnen meine Nadelkissen, Wonder Clips, Maßbänder, Kopierrädchen, Nadeltwister, Markierstifte und all der andere Kleinkram in Besteckkästen. Je nachdem, was ich gerade brauche, stelle ich den entsprechenden Kasten neben meine Nähmaschine, neben die Schneidematte oder auf die Sofalehne (beispielsweise, wenn ich etwas von Hand nähen muss). Und wenn ich fertig bin, stelle ich den Kasten wieder auf die Fensterbank. Minimiert das Chaos kollossal gut. Ebenfalls auf der Fensterbank befinden sich meine Quiltlineale. Auch wirklich enorm nützlich ist der Tisch- Abfalleimer, den ich mir vor einiger Zeit gebastelt habe. Seither fliegen hier deutlich weniger Stoff- und Fadenschnipsel auf dem Boden rum.

Der Platz unter meinen Arbeitstischen ist bis auf den letzten Zentimeter ausgenutzt. In den flachen Kartons und Fächermappen, die zwischen Tischplatte und Boxen klemmen, bewahre ich meine Schnittvorlagen auf. Ein Teil meiner Quilt- und Nähvliesrollen steht in der Ecke vorm Fenster. Weitere Rollen befinden sich im Schlafzimmer. Meine Nähgarne sind – natürlich! – regenbogenfarbig geordnet.

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In den Weinkisten über dem Overlock- Tisch befindet sich meine Knopfsammlung und jede Menge Schnickeldi. Muscheln, Steine, mein geliebter Vogelbaum und so. Leider werde ich die Weinkisten, so hübsch sie sind, über kurz oder lang gegen funktionale Regale mit mehr Stauraum austauschen müssen. Den Großteil meiner Bänder, Borten, Quiltnadeln und -klammern, Schrägbänder, Kordeln, Gummis und sonstiger Kurzwaren bewahre ich in der superpraktischen Minikistchen- Wand auf. Rechts neben dem Overlocktisch ist die Büroabteilung. Und weitere Kisten mit noch mehr Kurzwaren, Stickgarnen, Vorräte an Garnspulen und Overlockkonen, Washitape und so weiter.

So. Jetzt hattet ihr eine umfassende Führung durch den Raum, in dem ich meine Kleidung und eure Quilts nähe; in dem ich für meine Bücher arbeite, Hosen flicke und meine Blogeinträge tippe. Und jetzt will ich natürlich wissen: Wie sieht das bei euch aus? Ich freue mich, wenn ihr auch einen Blogbeitrag über eure Nähecke schreibt. Gerne dürft ihr den dann in den Kommentaren hier verlinken. Husch husch an die Fotokameras!