Mein Gegenvorschlag zu den Loomz: Armbänder flechten mit einer Holzscheibe.

Als ich euch neulich nach eurem diesjährigen Crafting- Un- Trend fragte, hätte ich nicht gedacht, dass das Ergebnis so eindeutig ausfallen würde: Es sind diese Loomz- Silikongummibänder, die euch mit Abstand am meisten auf den Senkel gehen. Meine Jungs haben beide so ein Armband aus dem Kindergarten mitgebracht – sie bekamen es von ihren Freundinnen geschenkt und waren hellauf begeistert. Natürlich wollten sie auch gleich selber solche Bänder machen, und mein erster Gedanke war: ach, warum eigentlich nicht. Aber genau zu der Zeit las ich eure Kommentare: Blödsinniger Plastikmüll, höchstwahrscheinlich auch noch ziemlich schadstoffbelastet und giftig. Reißen schnell kaputt, fliegen bald in Einzelteilen in der Wohnung rum, und so weiter. Und damit hattet ihr natürlich recht. Also suchte ich nach einer Alternative, wie die Kinder schöne Armbänder mit nachhaltigeren und ungiftigen Materialien machen können. Und die möchte ich heute mit euch teilen.

Ihr braucht:

1 Holzscheibe von ca. 8 cm Durchmesser und  1 bis 1,5 cm Dicke (unsere kommen von einem Baum, der in der Nähe unseres Hauses bei einem dieser HerbstSommerstürme umgestürzt ist. Wer keine passende Holzscheibe auftreiben kann, kann auch mal probieren, ob sich eine Variante mit einer Pappscheibe, etwa einem Bierdeckel, machen lässt.)
1 Holzsäge
1 Holzbohrer 6 mm
feines Schleifpapier (240er Körnung)

Strick- oder Häkelgarn (relativ dünn, etwa für Nadelstärke 3 bis 3,5) in 7 verschiedenen Farben

optional:
Metallverschlüsse
Perlen
kleine Anhänger

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In die Holzscheibe sägt ihr gleichmäßig verteilt rundherum 8 Schlitze; jeder davon 2 cm lang. In die Mitte der Scheibe bohrt ihr ein Loch von 6 mm Durchmesser. Dann könnt ihr euren Kindern das Schleifpapier in die Hand drücken und die Scheibe schön glatt schleifen lassen. Auch die Schlitze werden innen glatt geschliffen – aber nicht zu viel, die Wolle soll später noch gut in den Schlitzen klemmen.

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Um ein Armband zu flechten, braucht man 7 Garnfäden von ca. 30 cm Länge. Die werden zu einem Strang genommen und an einem Ende verknotet. Das verknotete Ende wird durch das Loch gesteckt, so dass der Knoten direkt unterhalb des Loches auf der Unterseite sitzt. Jeder der Fäden wird in einen der Schlitze geklemmt. Ein Schlitz bleibt frei. Von diesem freien Schlitz aus zählt man nun im Uhrzeigersinn drei Schlitze weiter. Den Faden, der sich dort befinden, zieht man heraus und steckt ihn in den Schlitz.  Auf den Bildern oben ist der orange Faden der dritte nach dem Schlitz, und der wandert rüber in den freien Schlitz. Dann geht das ganze bei dem freigewordenen Schlitz von vorne los. Jetzt wäre also der rosafarbene Faden dran.  Jedes Mal, wenn man einen Faden in den Schlitz gesteckt hat, sollte man kurz und nur ganz leicht am Konten ziehen. Nur gerade eben so, dass die Fäden wieder glatt in den Schlitzen liegen. „Schlitz, 1, 2, 3 – Schlitz, 1, 2, 3“ lautet die Zauberformel, die ich hier seit einigen Tagen jeden Nachmittag höre. Irgendwann kommt auf der Unterseite der Scheibe dann langsam eine geflochtene Kordel zum Vorschein.

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Ist das Band lang genug, zieht man es heraus und verknotet das offende Ende. Eigentlich kann man es jetzt schon einfach so ums Handgelenk knoten. Oder man besorgt sich Karabiner – Klemmverschlüsse für 4- 5 mm dicke Bänder, dann sieht das ganze ziemlich schick aus. In unserem Bastelladen wurden gerade noch solche Charms für 50 Cent abverkauft…da kamen die Jungs natürlich nicht drum herum. Man kann aber auch einfach selbst kleine Anhängerchen aus Holzperlen basteln, oder während des Flechtens ab und zu eine kleine Perle auf einen der Fäden ziehen. So kommt man sogar ganz ohne Plastik aus.

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Die Jungs sind Feuer und Flamme für diese Art, Armbänder zu machen, und produzieren gerade eins nach dem anderen – natürlich wollen auch sie jetzt ihre Freunde und Freundinnen damit beschenken. Ich bin gespannt, ob in unserem Waldkindergarten demnächst dann auch ein paar Holzscheiben zugesägt und geschliffen werden…

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Ich wünsche euch viel Spaß beim Nachmachen – und ab damit zum CreaDienstag.