Na, seid ihr schon voll im vorweihnachtlichen Näh- und Bastelrausch? Am schwierigsten sind ja (finde ich zumindest) oft Leute zu beschenken, die selbst gerne und viel basteln oder nähen. Klar, Gutscheine für Stoff und Zubehör gehen natürlich immer und werden bestimmt gerne gesehen – aber vielleicht möchte man doch auch mal was Persönlicheres schenken. Bei mir liegt schon länger ein gerissenes Maßband herum. Ein 50 cm langes Stück habe ich mit durchsichtigem Klebeband an den Rand meines Nähtischs geklebt – sehr praktisch! Mit dem Rest wollte ich gerne auch noch was Sinnvolles anfangen. Heute kann ich euch zeigen, was mir dazu eingefallen ist: Eine Idee, die supereinfach umzusetzen ist und ein wirklich schönes Geschenk für Nähbegeisterte ergibt: Ein Wickelarmband mit Charms aus einem alten Maßband. Ich trage meins schon seit einigen Tagen sehr gerne und wurde schon mehrmals drauf angesprochen. Es scheint Eindruck zu machen!
Ihr braucht:
Ein ganz gewöhnliches Maßband – das kann gerne schon ein bisschen kaputt oder abgewetzt sein. Intakt sein muss nur das Stück, das ihr für euer Armband braucht: etwa 2x Euer Handgelenksumfang minus 5 cm (bitte beachtet, dass diese Angabe für den Fall gilt, dass ihr den gleichen Verschluss benutzt, wie ich)
Einen Bandverschluss mit Kettchen in der Breite eures Maßbandes – den Verschluss, den ich benutzt habe, bekommt ihr hier
kleine bunte Rocailles nach Geschmack; ich habe diese hier verwendet
reißfestes Perlen-Aufreihgarn
Außerdem ist es hilfreich, eine kleine Schmuckzange ohne Profil zu haben.
Und so geht’s:
Zu allererst gebt ihr eine kleine Menge Schmuckkleber in den Bandverschluss. Dann drückt ihr eine Seite des Bandverschlusses mit Hilfe der Schmuckzange zu und klemmt dabei das Maßband ein. Dann drückt ihr die zweite Seite fest, so dass sie die erste leicht überlappt und alles fest sitzt. Ich hab mal versucht, zu fotografieren, wie das Band im Verschluss liegt – man kann es gerade so erkennen. Zum Schluss werden die beiden runden Kläppchen an den Seiten nach unten gebogen und die offenen Enden des Bandverschlusses somit verdeckt.
Das Schwierigste habt ihr jetzt schon hinter euch – ja, es ist etwas fummelig, aber mit ein bisschen Geduld und einfühlsamen Fingern geht es ganz gut. Wenn ihr keine profillose Schmuckzange habt, könnt ihr mit viel Fingerspitzengefühl auch eine aus dem Werkzeugkasten verwenden. Dann müsst ihr aber ein Stück Filz unterlegen, damit sich das Profil der Zange nicht auf dem Verschluss abdrückt.
Für einen kleinen bunten Akzent steckt ihr ein ca. 10 cm langes Stück durch einen ovalen Spaltring, fädelt eine Quetschperle über beide Enden des Fadens bis ganz nach oben zum Spaltring und klemmt sie dort unmittelbar unter selbigem mit der Zange fest. Auf jeden der beiden Fäden fädelt ihr nun ca. 12 Rocailles und fixiert diese nach der letzten Perle ebenfalls wieder mit einer Quetschperle. Das überstehende Fadenende wird einfach abgeschnitten. Mit Hilfe der Zange biegt ihr den Spaltring dann leicht auf, so dass er sich gerade in eins der Kettenglieder des Verschlusses einhängen lässt – und dann biegt ihr in wieder zu. Zur Sicherheit, damit der Perlenahänger nicht herausrutscht, ruhig etwas überlappend. Dann müsst ihr nur noch eure Charms in die übrigen Kettenglieder einhängen – und schon ist euer Wickelarmband fertig!
Das war doch wirklich einfach, oder? Und es macht so Spaß, das zu tragen! Ich wünsche euch viel Spaß beim Nachbasteln, und wenn euch dieses Armband gefallen hat, zeige ich euch demnächst noch, wie man aus einem alten Fingerhut und ein bisschen Schnickeldi eine schöne Kette machen kann.
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Dieses Blogposting enthält Werbung: Das Schmuckzubehör wurde mir von der Firma rahyer zur Verfügung gestellt. (Fast) alle verwendeten Materialien sind im rayher-Onlineshop erhältlich.
Eigentlich ist der heutige WIP Wednesday ein bisschen gemogelt. Was ich gerade in Arbeit habe, kann ich euch nämlich leider nicht zeigen. Der Quilt, den ich letzte Woche in Arbeit hatte, ist schon ein gutes Stück weitergediehen, liegt nun aber erstmal für einige Tage in der Warteschleife, weil es zwei andere Dinge gibt, die ganz unbedingt jetzt bearbeitet werden müssen. Da bin ich immer sehr froh, dass meine Quilt-Kund*innen meistens sehr flexibel sind und bereit, auch mal eine Woche länger zu warten.
Was ich euch aber zeigen kann, sind die Ergebnisse des vorletzten Wochenendes, was das allererste Wochenende seit etwa 8 Monaten war, an dem ich nicht gearbeitet habe. Ja, das ist eine ganz schön krasse Zwischenbilanz dieses Jahres.
Und was mache ich an einem solchen Wochenende? Na? Genau, ich denke mir aus, womit ich mir noch mehr Arbeit verschaffen könnte. Ich habe diese kleinen Laternenkinder gestrickt, Laternenpapier aquarelliert und winzig kleine Laternchen gefaltet. Und ich habe Weinbergschneckenhäuser geölt, um irgendwann mal kleine Püppchen da reinzusetzen. Und tatsächlich habe überlegt, ob ich es zeitlich hinkriegen könnte, zu beidem kleine Material- und Anleitungspackungen zu machen und auf dem Martinsmarkt unserer Schule zu verkaufen. Eine eher ziemlich bekloppte Idee, denn ich bin bis zum Jahresende ausgebucht.
Jedenfalls hat diese kleine Bastelei sehr viel Spaß gemacht, weil es das erste Mal seit langer Zeit war, dass ich einfach das gemacht habe, wonach mir gerade der Sinn stand. Einfach mal in der Materialfülle unseres Bastelschranks rumgruscheln, irgendwas finden, was mir gefällt, eine Idee bekommen, nach weiteren Materialien dafür suchen, die Idee ausarbeiten. Alles auf den Tisch legen, und einfach anfangen. Stricken, basteln, kleben, malen, schneiden, umringt von Kindern, die sich bei sowas immer sofort gerne anschließen. Zwischendurch Äpfel schneiden und Kekse holen, eine große Laterne falten, die Zeit vergessen, einfach völlig aufgehen darin, etwas mit meinen Händen zu machen. Ich liebe das.
Und obwohl ich meine ganze Arbeit rund um Ringelmiez sehr liebe, weil sie meinen Ideen und meiner kreativen Schaffenslust sehr viel Freiraum und Futter bietet, vermisse ich in Zeiten, in denen ich neben der Broterwerbs-Kreativität zu nichts anderem komme, dieses ganz freie Einfachdraufloskruschteln doch sehr. Über die Ergebnisse dieses Wochenendes freue ich mich jedenfalls immer noch sehr. Die sind einfach süß, die kleinen Laternenkinder. Ach ja, und so ganz gemogelt ist der WIP Wednesday dann doch nicht, denn die Idee mit dem Martinsmarkt, die habe ich durchaus allen Terminen und Deadlines im Projektkalender zum Trotz doch in Arbeit ;-)
Nach einem verregneten Sommer werden zumindest wir Freiburger gerade mit einem wunderschönen, sonnig- warmem September verwöhnt. Nicht mehr lange, bis es endlich wirklich richtig Herbst ist – meine absolute Lieblingsjahreszeit. Im Herbst kriege ich immer wieder Lust, auf unseren Jahreszeitentisch (der den Sommer über fast immer irgendwie verschwindet) und auf kleine Jahreszeitenbasteleien. Das ist halt die Waldorf- Mama in mir ¯\_(ツ)_/¯
Ihr erinnert euch vielleicht noch an die kleine Anleitung für gestrickte Eicheln, die ich vor längerer Zeit mal für euch gemacht habe. Die möchte ich am heutigen CreaDienstag um eine Variante ergänzen: genähte Eicheln aus Filz- oder Stoffresten. Auch diese Anleitung ist ganz popeleinfach, und diesmal können auch die mitmachen, die nicht stricken können.
Du brauchst:
– Den Ausdruck mit der Vorlage, den du dir hier runterladen kannst
– Bastelkleber
– Eichelkäppchen der großen Sorte, wie ich sie hier bereits beschrieben habe
– Filz- und Stoffreste
– farblich zum Filz passendes Nähgarn
– Für die Stoffvariante: eine Nähmaschine
– Polyester- Füllwatte
– Nähnadel
– Bleistift
– Schere
Und so gehts:
Mit Hilfe der Vorlage schneidest zu vier Eichel- Teile aus Filz aus. Dann legst du zwei der teile links auf links aufeinander und nähst sie entlang einer Kante mit im Abstand von ca. 3-4 mm mit einem Knopflochstich zusammen.
Wenn du unten an der Spitze angekommen bist, setze das dritte Teil ein und nähe von der Spitze zum Rand nach oben. Dann verknotest du den Faden und setzt das vierte Teil ein, indem du es vom Rand herunter bis zur Spitze und von dort aus wieder zum Rand hoch einnähst. Danach sollte deine Filzeichel in etwa so aussehen, wie auf dem mittleren Bild hier. Jetzt kannst du sie mit Hilfe eines Bleistifts mit Füllwatte ausstopfen.
Anschließend ziehst du die Ränder der Eichel etwas zusammen, in dem du mit Nadel und Faden sternförmig rundherum von einer Seite zu anderen stichst und leicht festziehst. Nur gerade so weit, dass die Eichel unter das Käppchen passt. Den Faden verknoten und das Eichelkäppchen innen gründlich mit Kleber ausstreichen, darauf achten, dass der Innenrand auch gut mit Kleber versorgt wird. Das Käppchen auf die Eichel setzen und rundherum leicht festdrücken. Fertig!
Für die Stoffvariante schneidest du entsprechend dem größeren Template vier Teile aus gewebtem Baumwollstoff aus. Jeweils zwei der Teile nähst du rechts auf rechts entlang einer Kante zusammen. Dann legst du die beiden Hälften rechts auf rechts so aufeinander, dass die Nähte an der Spitze sich genau treffen. Nahtzugaben auseinanderklappen und feststecken. Jetzt werden die offenen Kanten der Eichel in einem Zug geschlossen.
Fertiggestellt wird die Stoffeichel dann genauso wie das Filzexemplar. Unsere gebastelten Eicheln liegen zur Zeit noch in einer Schale auf unserem Mini- Jahreszeiten“tisch“.
Ich will noch ein paar mehr machen, mit Bändern versehen und dann an einem Strauß Zweige, oder an dem Korkweidenast über unserem Esstisch aufhängen.
Ich wünsche euch viel Spaß beim nachmachen!