wip wednesday: Frühlingsgarderobe

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Noch immer nimmt die Arbeit an dem zwischenreingeschobenen Buch, und die am nächsten Auftragsquilt den Hauptteil meiner Arbeitszeit ein. Zwischendurch, in gestohlenen Momenten, kümmere ich mich ein bisschen um die Aufstockung unserer Frühlings- und Sommergarderobe. Ja, das Projekt „Ich näh‘ mir meinen Warenkorb“ (Teil 1, Teil 2) läuft nach wie vor: Weiterhin nähe ich vor allem meine, aber auch die Klamotten des Mannes und der Kinder überwiegend selbst. Momentan komme ich dazu aber nur, wenn ein Kleidungsstück so dringend benötigt wird, dass nicht mehr länger auf Ersatz gewartet werden kann. So ging es neulich mit meinen Leggins, mit denen ich die Frühlingsnäherei begonnen habe: Über den Winter waren alle durchgelaufen, mehrfach geflickt, und nun aber nicht mehr zu retten. Zum Glück lassen sich Leggins superschnell zuschneiden und nähen – etwa 35 Minuten brauche ich vom Zuschnitt bis zur fertigen Hose, so dass ich mir innerhalb von 3 Tagen 5 neue Leggins nähen konnte.

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Mein Schnittmuster für Leggins ist nach wie vor das Beinkleid von Milchmonster, dass ich für große größen wärmstens empfehlen kann. Ich habe wirklich einen sehr…also…SEHR kapitalen Hintern und enorm dicke Oberschenkel, und selbst bei mir sitzen diese Hosen 1A. Drei davon sind aus Yolanda, ein Stoff, den ich schon mehrfach vernäht habe. Mittlerweile gibt es ihn in drei weiteren Farben, und das Muster finde ich super für Leggins. Das gelb ist wirklich sehr grell, fast schon neongelb. Aber für eine sommerliche Leggins passt das ganz gut. Zwei Leggins sind knöchellang geworden, die anderne drei enden an der Wade, und zwei davon habe ich ein bisschen sommerlich aufgehübscht. Ja, mit den Einfassbändern hätte ich mir mehr Mühe geben können – aber wie gesagt, meine private Nähzeit ist gerade sehr rar, und so genau guckt da am Ende eh niemand hin.
Als nächstes brauche ich dringend ein paar kurzärmelige Shirts und eine dünne Jacke zum Überziehen. Für beides hat mir mialuna24 schon vor MONATEN einige Schnittmuster zur Verfügung gestellt, damit ich berichten kann, wie sie sich für große Größen eignen. Ich hoffe, ich komme bald dazu, das auszuprobieren. Und Schnittmuster für Kinderkleidung liegen auch schon auf dem Wartestapel…

Ich nähe meinen Warenkorb (Teil 1)

15317859412_0efd96ab07_kEs wird Zeit, mir ein Garderoben- Update für den Herbst und Winter zusammenzustellen. Alle langen Leggins sind durchgescheuert, ich brauche dringend langärmelige Shirts, und ein, zwei neue Röcke und ein schönes Kleid wäre auch sinnvoll. Auf der Suche danach habe ich mich in letzter Zeit durch einige meiner Lieblings- Onlineshops geklickt und war jedesmal wieder erstaunt, was da für Beträge zusammenkommen – für Kleidung, von denen ich einiges wieder zurückschicken muss, weil dieser Onlineshop doch eine andere Vorstellung von Größe 50 hat, als ich. Für Kleidung, von der mir einige Teile nur so halb gefallen, ich sie aber trotzdem tragen werde, weil ich in meiner Größe nichts vergleichbares finde, was mir wirklich richtig gut gefällt. Für Kleidung, von der ich nicht sicher weiß, oder vielleicht sogar davon ausgehen muss, dass sie trotz der vermeintlichen Öko- Aufmachung des Herstellers doch unter miesesten Bedingungen von sehr schlecht bezahlten Frauen und Kindern hergestellt wurde. Und selbst, wenn ich gerade die Kohle übrig hätte, mal eben so 250 Euro für Kleidung auszugeben – für Kleidung, mit der ich dann nicht vollends zufrieden bin, möchte ich dieses Geld nicht ausgeben.
Also habe ich beschlossen, mir meine Garderobe für diesen Winter komplett selbst zu nähen. So, dass sie mir passt und gefällt. Bei meinem derzeitigen Kleidungsstil ist das recht einfach, denn ich brauche nur Leggins, schlicht geschnittene Röcke oder Kleider und ganz einfache Shirts. Nichts kompliziertes; alles Dinge, die sich recht schnell runternähen lassen. Aber so, wie sie dann sind, passen sie halt wenigstens und gefallen mir. (So, wie auf dem Foto sehe ich übrigens aus, wenn ich übernächtigt bin, noch mit den Resten einer handfesten Migräne vom Vortag zu kämpfen habe und außerdem von Regelschmerzen geärgert werde. Und Posing ist auch voll mein Ding.)

Als Budget habe ich mir dafür die Hälfte des Preises gesetzt, das ich sonst beim Online- Kauf bezahlt hätte. Dabei profitiere ich davon, dass ich bei einem Stoffhersteller einen Händler_Innenzugang habe und dort ganze Ballen zum Einkaufspreis kaufen kann*. Normalerweise nutze ich das nur für gewerbliche Zwecke, aber jetzt habe ich mir einen ganzen Ballen schwarzen Jersey gekauft – die nächsten 24 Leggins sind also geritzt, und das etwa zur Hälfte des ladenüblichen Verkaufspreises. Alle anderen Stoffe muss ich aber auch ganz normal im Laden kaufen. Nur, wo ich die Zeit hernehmen soll, weiß ich gerade noch nicht – mein Auftragsbuch und Projektkalender sind randvoll mit Arbeit, eigentlich ™ habe ich gar keine Zeit für private Näherei. Aber der erste Schwung hat schonmal ganz gut geklappt, weil ich beim aktuellen Quilt zwei Tage auf etwas warten musste, ohne das ich nicht weiterarbeiten konnte. Diese Zeit habe ich schonmal für die allerdringendsten Sachen genutzt und mit drei Leggins und ein Shirt genäht. Für die restlichen Sachen bin ich jetzt einfach mal zuversichtlich, dass ich schon noch eine Methode finden werde, einfach ohne Schlaf auszukommen oder so.

Also los: Das hier ist mein Warenkorb.
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Ganz oben ist da ein ärmelloses Shirt, total unpassend für die Jahreszeit, aber es ist dunkelblau mit hellen Punkten, und die Ausschnitte sind rot eingefasst, und das gefällt mir so gut, dass ich so eins haben möchte. Im Winter ist es bestimmt ganz gut, was zum drunterziehen zu haben, und irgendwann wird es dann ja auch mal wieder wärmer. Dann haben wir da noch zwei langärmlige Shirts, einen Rock, ein Kleid und eine Leggins.

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Die Leggins habe ich mir ja, wie gesagt, schon genäht: Einmal aus der grauen Yolanda (die schon wieder ausverkauft zu sein scheint; bei dem Stoff muss man echt fix sein). Und dann noch jeweils eine aus grauem und aus schwarzem Jersey. Naja, Leggins halt, ne. Spannender wird es an dieser Stelle nicht. Ich nähe sie nach dem Beinkleid- Schnitt von Milchmonster, den ich an dieser Stelle nochmal wärmstens für große Größen empfehlen möchte. Ohne was am Schnitt zu verändern, passt diese Leggins sehr bequem über meinen großen Hintern – ich hatte noch nicht eine einzige gekaufte Leggins, die auch nur ansatzweise so gut saß. Das eBook ist sehr schön ausführlich und optisch ansprechend aufgemacht. Es wird auch sicher nicht bei den drei Leggins für diesen Winter bleiben. Ein paar schwarze werden noch dazukommen, und mindestens eine geringelte.

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Auch schon fertig geworden ist ein Shirt, wie immer nach dem Deborah- Schnitt, aus petrolfarbener Yolanda mit rot eingefassten Ausschnitten. Ich mag die Kombination aus petrol oder türkis und rot gerade sehr gerne, und diese schnlichte, quasi- Schrägbandeinfassung gefällt mir bisher auch besser, als alles andere, was ich schon ausprobiert habe. Den Halsausschnitt habe
ich etwas erweitert und ich habe das Shirt deutlich länger gemacht, als der Schnitt vorsah. Beides Lehren aus dem letzten Deborah- Shirt, das ich mir nähte. So gefällt es mir aber richtig gut.

So weit bin ich bisher gekommen; ein weiteres langärmliges Shirt und ein Rock liegen schon zugeschnitten bereit. Aber erstmal wartet ein bisschen Lohnarbeit in der Nähwerkstatt…

*Bevor ihr fragt: Ich kann die Stoffe zu Händler_innenkonditionen kaufen, ich darf sie aber nur in verarbeiteter Form verkaufen. Die Abgabe von Meterware ist mir nicht erlaubt.

Links zum Wochenende – heute: Nähen für großen Größen

In unregelmäßigen Abständen zeige ich euch hier, was mir in letzter Zeit im Internet so interessantes vor die Füße geschwemmt wurde. Thematisch völlig durchmischt, aber immer mehr oder weniger stark politisch geprägt. 

Ich danke euch sehr herzlich für das große Feedback zu meinem kleinen Rant über Schnittmuster für große Größen. Ich habe viele Kommentare und Mails mit Ideen und Tipps rund ums Thema bekommen, und die will ich natürlich mit euch teilen. Daher stehen die heutigen Linkempfehlungen ganz im Zeichen des Themas Nähen für große Größen.

    • Zunächst mal: Ich bin nicht allein mit meiner Unzufriedenheit. Die Raumfee hat sich auch schonmal darüber aufgeregt.
    • Mehrfach wurde mir das Blog von Frau Crafteln empfohlen, weil sie als dicke Selbermacherin regelmäßig Schnitte für ihre (Über)größe anpasst, und viel über das Nähen für große Größen schreibt. Besonders gefällt mir dabei die Gleichung, mit der sie eindeutig belegt, dass sie eigentlich gar nicht dick sein kann :)
    • ein englischsprachiges Blog, das sich auch mit unserem Thema beschäftigt, ist smoking needles knitting.
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    • Bezüglich meines Rock-hochrutsch-Problems bekam ich von vielen Seiten empfohlen, einen Unterrock zu tragen, wie zum Beispiel diesen hier. Wichtig ist, dass der Unterrock gut sitzt, heißt es, dann verhindert er ein Hochrutschen des Rocks wohl sehr zuverlässig. Ich denke, ich werde das mal ausprobieren, vielleicht haut mich der Effekt ja tatsächlich vom Hocker. Momentan schüttelts mich ein bisschen bei dem Gedanken an das glitschige Plastikgewebe, und das Tragen mehrerer Lagen übereinander mag ich eigentlich auch nicht so.
    • Ganz besonders toll fand ich den Tipp, mich mal auf curvysewingcollective.com umzusehen. Hier gibt es jede Menge Inspiration, Tutorials, und pattern reviews. Das heißt: Dicke Frauen stellen Kleidungsstücke vor, die sie sich selbst genäht haben und erzählen, was sie an diesem Schnittmuster besonders gut (oder auch nicht so gut) finden. Hier habe ich auf Anhieb ein paar Schnittmuster gefunden, die ich gerne ausprobieren möchte. Der Peggy Skirt gehört auf jeden Fall dazu, und Moneta. Das curvysewingcollective ist voller Empowerment für dicke Frauen*, sich Kleidung zu nähen, in der sie sich wohl fühlen und schön finden. Sehr gute Sache!
    • Einige meiner Leser_innen haben sich sogar extra die Mühe gemacht, nach Schnittmustern zu suchen, die mir gut stehen könnten. Da wurden mir vor allem Schnitte aus burda plus empfohlen, zum Beispiel diese Tunika. Die sieht tatsächlich ganz nett aus; aber ich sehe in diesen Schnitten immer fürchterlich schwanger aus. Die burda plus kenne ich schon, und ja, es stimmt schon, dass da auch Dinge drin sind, die gemeinhin als „schön“ gelten könnten. Aber meinem persönlichen Geschmack entspricht da eigentlich nie irgendwas. Das meiste ist mir zu „madamig“. Ich habs lieber schlicht- schön- bunt. Vielleicht fehlt mir aber auch noch das Vorstellungsvermögen, mir eigentlich schöne Schnitte in anderen Materialen denken zu können. Oft steht und fällt das Urteil „gefällt mir nicht“ bei mir nämlich mit der Stoffwahl für das jeweilige Stück.
    • Als weitere Quelle für schöne Schnittmuster in großen Größen bekam ich Cake Patterns vorgeschlagen. Auch bootstrapfashion sieht mir ganz brauchbar aus.
    • Nicht ganz mein Geschmack, aber trotzdem gut: Über meine amerikanische instagram – timeline bin ich auf endeavors gestoßen. Eine Frau, die Kleidung nach Kundinnen*wünschen näht, die auf ihrem instagram- account oft von dicken Frauen gemodelt werden.
    • Trifft das Thema nicht ganz, aber auch, wenns da nicht ums Nähen geht, gucke ich gerne das ein oder andere Plus Size Fashion Blog an. Weil da einfach viele schöne Ideen drin sind, wie man sich so anziehen könnte, und weil es Mut macht, sich als dicker Mensch überhaupt schön zu finden und schön anzuziehen. Meine Lieblinge Sind Lu, Alegra, Katrin und Katha.

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Ich hoffe, ich habe jetzt nichts vergessen. Wenn ihr Ergänzungsvorschläge habt: Gerne immer her damit :)

me made mittwoch: Ganz okaye neue Klamotten und ein kleiner Rant auf Schnittmuster für große Größen.

Heute mache ich zum ersten Mal beim MeMadeMittwoch mit. Und zwar hiermit:

14882148381_fb75535637_kIhr seht RÖMÖ in XXL, genäht aus blumig bunt gemustertem Babycord von Stenzo; eine schlichte schwarze Leggins nach dem Schnittmuster von Milchmonster und ein senfgelbes Shirt nach dem Grundschnitt „Deborah“ von Mamu Design.
Mit Römö habe ich vorerst einen Rock gefunden, der für meine Figur ganz okay ist. Bei meinen Breiten Hüften mag ich nichts Ausladendes, nichts Ausgestelltes. Ich brauche einen möglichst gerade geschnittenen, schlichten Rock. Diesen hier habe ich an der Saumkante mit Schrägband eingefasst. Ich habe mir schon mehrere Römös genäht und rausgefunden, dass ich den Schnitt um ca. 7 cm kürzen muss, damit er an mir gut aussieht.
Die Leggins von Milchmonster finde ich super – nach dem Schnitt habe ich mir schon einige Paare genäht. Geht schnell, und der Schnitt bietet selbst meinem großen Hintern ausreichen Platz.

 

14882731164_96920e32f5_kNach einigen Fehlversuchen habe ich mit dem Deborah- Shirt bisher das für meine Maße geeignetste gefunden. Nur den Ausschnitt mag ich nicht. Den nächsten muss ich wieder etwas weiter machen. Eingefasst habe ich Hausausschnitt und Ärmelbündchen mit Bandeinfassung – also quasi mit einem „falschen“, da nicht in der Diagonale zugeschnittenen, Schrägband. Geht überraschend einfach und sieht meinem Empfinden nach am schönsten aus.

Seit etwa einem halben Jahr nähe ich jetzt auch Kleidung – für mich und für die Kinder, und manchmal auch für denn Mann. Es bereitet mir großen Spaß, und jedes Mal, wenn ich ein fertiges Kleidungsstück unter dem Nähfuß hervorziehe, dass dann auch noch passt, freue ich mir ein Loch in die Mütze. Sich selbst Klamotten nähen zu können, ist schon eine ziemlich coole Sache, und meine Overlock war wirklich eine sehr lohnenswerte Anschaffung.

14885174745_3a1d6aa0f6_bTrotzdem bin ich ein bisschen frustriert, denn brauchbare Schnittmuster für große Größen sind leider sehr rar. Klar – es gibt mittlerweile viele Schnittmuster, die bis größe 46, 48 oder manchmal sogar 50 gehen. Aber zum einen fehlen da immer noch einige Größen (auch Menschen mit Kleidergröße 58 möchten sich gerne schöne Sachen nähen können!), und zum anderen sind das immer Schnittmuster, die nicht auf dicke Körper zugeschnitten sind. Die Schnitte werden meistens konzipiert für schlanke Normkörper zwischen 36 und maximal 40, und dann einfach auf alle anderen Größen hochgradiert. Das mag für einige Größen hinhauen, aber spätestens ab 46 fängt es an, komisch auszusehen. Sackartig, fehlproportioniert. Da sitzen dann Zwischenbünde an vollkommen unvorteilhaften Stellen, in der Taille schlabbert alles und an der Hüfte spannt es. Die Schulternähte hängen auf den Oberarmen, die Ärmelbündchen sind viel zu eng. Bei Wickelschnitten droht die Oberweite, aus dem Ausschnitt zu fallen, bei Empire- Schnitten sitzt der Bund, der eigentlich unter die Brust gehört, nicht selten mittendrauf. Auch die Sachen, die ihr hier auf den Fotos seht, sind bloß das optmimalste, was ich bisher gefunden habe – aber wirklich gut sitzt davon auch nur die Leggins. Der Rock schiebt sich beim Gehen – je nach dem, aus welchem Material ich ihn genäht habe – hinten mehr oder weniger stark nach oben, so dass ich zwischendurch immer damit beschäftigt bin, ihn wieder runterzuzuppeln. Das Shirt ist, obwohl ich es schon verlängert habe, immer noch etwas zu kurz, weshalb ich ein längeres, dünnes Trägershirt drunterziehe. Würde ich das Shirt so zuschneiden, wie es in der Anleitung für meine Größe angegeben ist, würde es 2 cm oberhalb meines Bauchnabels enden. Das ist ein „schönes“ Beispiel dafür, dass viele Designer_innen von Schnittmustern es zwar gut meinen, wenn sie ihre Schnitte auf große Größen gradieren, es aber so, ohne weitere Anpassungen für dicke Körper einfach nicht funktioniert.

Ich habe deshalb schon so einige Meter Stoff für die Tonne vernäht. Und nachdem ich mittlerweile Dutzende Schnittmuster von diversen deutschen und auch amerikanischen Anbietern durch habe – einfache Jedermannschnitte von populären DIY- Labels, aber auch etwas ambitioniertere von Burda oder simplicity – ist meine Lust, neues auszuprobieren, deutlich geschrumpft. Denn: Bei großen Größen überall das gleiche Problem.
Was fehlt, sind Schnitte, die speziell für dicke Körper konzipiert wurden. Die deshalb vielleicht auch die Größen unter 44 gar nicht bedienen. Selbstbewusste Schnitte, in denen große Bäuche und breite Hüften nicht nur Platz haben, sondern gut aussehen, ohne zwangsläufig „kaschiert“ oder „umschmeichelt“ zu werden. Keine unförmigen Tuniken, keine schlabberigen Big Shirts, und bitte (!) keine weiteren bademantelartigen Wickelkleider. Überraschenderweise muss man seine Figur als dicker Mensch nämlich gar nicht zwangsläufig optisch verstecken wollen. Meistens möchte man einfach nur schöne, gut sitzende Kleidung, in der man sich wohlfühlt. Die darf gerne auch figurbetont sein, nette Details haben und Oberarm oder Bein zeigen. Und dafür mangelt es im DIY- Bereich halt einfach sehr an entsprechenden Schnittmustern. Ach, ich könnte richtig schlechte Laune kriegen bei dem Thema. Will ich aber gar nicht. Vielleicht gibt es unter meinen Leser_innen ja auch den/ die ein oder andere dicke_n, die sich seit Jahren problemlos schöne Klamotten näht. Vielleicht hab ich die richtigen Quellen für durchdachte Großgrößenschnittmuster einfach noch nicht gefunden? Ich bin dankbar für jeden Tipp, der meine Laune in dieser Hinsicht hebt :)