Geschäftiges Brummen herrscht in meiner Nähwerkstatt. Diese Woche hat der Mann Urlaub, und er übernimmt nahezu sämtliche Kinder- und Haushaltsangelegenheiten, damit ich möglichst viel Arbeiten kann. Das nutze ich nach Kräften aus, bevor ich der Mann dann die ganze nächste Woche wegfährt, und ich, wegen Kindergartenferien ganztägig alleine mit allen drei Kindern, in dieser Zeit wahrscheinlich zu gar nichts kommen werde.
An der Nähmaschine bearbeite ich das nächste Großprojekt. Natürlich darf ich mal wieder nichts verraten – aber sehr hilfreich sind haben dabei heute die Wonder Clips gedient, die mir die liebe Caro zum Geburtstag schenkte. Gerade, um Schrägband (oder bestimmt auch Bündchenware) anzunähen, sind die sehr viel praktischer, als Stecknadeln. Der Stoff liegt perfekt eben und verrutschsicher vor der Nadel. Macht einem manche Arbeitsschritte wirklich einfacher. Außerdem sind kirschbonbonroten Helferlein super für Stoffe, die keine Nadeln vertragen – Wachstuch, Leder, empfindliche Gewebe wie Seide oder Satin, in denen Stecknadeln Löcher hinterlassen würden. Diese Wonder Clips halten die Materialien zuverlässig zusammen, ohne sie zu beschädigen. Eine echte Bereicherung in meiner Nähausrüstung. Sehr schöne Sache.
Aber nicht nur in der Nähwerkstatt brummt es gewaltig, sondern auch in meinem Auftragsbuch, in meinem Terminkalender, in meinem Kopf. Gerade tut sich so unfassbar viel. Überall begegnen mir Chancen und gute Gelegenheiten, meine Selbstständigkeit im DIY- Bereich so weit auszubauen, dass ich vielleicht schon in nicht allzuferner Zukunft davon leben können werde. Nach all den Jahren, in denen ich mich auf unsere Familie konzentriert habe, habe ich jetzt große Lust, endlich richtig loszulegen. Mittelfristig möchte ich mit meiner Arbeit gerne so weit kommen, dass der Mann seine Arbeitszeit deutlich reduzieren kann. Und der Boden dafür scheint fruchtbar zu sein. Ich bin so gespannt, wie sich das entwickeln wird.
Seit zwei Jahren habe ich nun schon meinen Taschenbegleiter von Roter Faden. Ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass das eine der besten Anschaffungen der letzten Jahre war. Ramona will schon seit längerer Zeit wissen, wie ich den Taschenbegleiter im Alltag nutze, und jetzt endlich kann ich euch das mal zeigen.Was gibt’s denn daran zu zeigen, wie man einen Kalender nutzt? Nunja, eine ganze Menge. Man könnte sogar fast eine Wissenschaft draus machen, oder zumindest einen halben Papeterieladen für unterwegs, wenn man sich spaßeshalber mal diese ganzen schicken filofaxing- Videos auf youtubeanschaut. Eine Parallelwelt für sich. Ihr dürft euch gerne selbst darin verlieren; als anschauliches Beispiel zeige ich euch mal das hier:
Um also im passenden Jargon zu bleiben, zeige ich euch jetzt mal mein Taschenbegleiter- Setup. In meinem Taschenbegleiter ist es nicht so schön bunt, aber etwas habe ich mir probehalber von den filofax- Frauen doch abgeschaut: Ganz vorne drin befinden sich neben einem äußerst praktischen Notizblock (Einkauf, mal eben schnell wem eine Internet- oder Mailadresse aufschreiben) ein paar niedliche bunte sticky notes. Ich nutze sie manchmal, wenn meine eigentlichen Kalendernotizen zwischen zu krakelig geworden sind, um den Termin oder was auch immer nochmal ordentlich drüberzubappen. Manchmal nutze ich sie, um etwas wichtiges optisch vom Rest abzusetzen, damit ich es auch bestimmt nicht vergesse. Auch Büroklammern immer dabeizuhaben, hat sich schon oft als nützlich erwiesen.
Dann kommt der wichtigste Teil: Der Kalender. Ich lege den Taschenbegleiter auf die Rezeptionstheke, wenn ich mit der Physio- Sekretärin neue Termine ausmache, ich krakle in der Straßenbahn plötzliche Gedankenblitze oder Infos aus zwischendurch gelesenen Jobmails rein. Der Taschenbegleiter ist quasi mein portables Gehirn und begleitet mich überall hin. Entsprechend hat er auch schon eine Patina bekommen aus einem kleinen Fleck und ein paar Kratzern im Leder. Das gehört so.
Zuhause liegt er unter der Woche meist an einer bestimmten Ecke der Küchenarbeitsfläche, und wenn dann das Telefon klingelt und sich ein bestehender Termin ändert, oder sich ein neuer ergibt (beides kommt ziemlich häufig vor), dann kritzele ich das meist so im vorbeigehen schnell in den Kalender. Man denkt es sich schon: in meinem Taschenbegleiter sieht es mitunter recht wüst aus. Zu so einem schicken, bunten Video fehlen mir eh die passenden Fingernägel taugt er jedenfalls nicht. Hier ein paar repräsentative Beispiele:
meistens liegt das Telefon direkt beim Taschenbegleiter
das ist jetzt mal eine recht ordentliche Seite
das eher nicht so *durchkritzelgeräusch*
hier eine sehr typische Seite: Telefonnummern mit der rechten Hand neben einen abzusagenden Termin gekrakelt, weil ich mit der linken, die meine Schreibhand ist, das Telefon ans Ohr halten musste (nein, andersrum geht das nicht. weird issues einer partiellen Beidhänderin). Aber hey! Der bunte Klebezettel reißt’s doch voll wieder raus, oder? ODER?
Sonntagmorgens liegt der Taschenbegleiter Standardmäßig neben meinem Platz, und zwischen Croissants und veganem Aufstrich stimme ich dann mit dem Mann die nächste Woche ab. Wenn ich unter der Woche mal zwischen zwei Terminen in einem Café sitze, zücke ich auch immer als erstes den Taschenbegleiter und gehe Termine und ToDos durch. Andere Leute zücken ihr Smartphone, ich meinen Papierkalender. Aus mir wird einfach keine digitale Wischfingerelfe mehr.
Auf den Kalenderteil folgt das Notizbuch. Darin habe ich monatelang den Gewichtsverlauf des Mädchens dokumentiert. Ansonsten finden sich darin kryptische Stricknotizen, vorbereitende Notizen für Arzttermine, Ideen für Geburtstagsgeschenke und dergleichen.
Gold wert sind die Klarsichthüllen, die in der dritten Klammer meines Taschenbegleiters klemmen. Rezepte, Überweisungen, Terminzettel, Paketquittungen, Sockenstricktabelle…eben alles kleinteilige, was nicht verloren gehen soll. Auch ein paar Exemplare meiner Lieblingspostkarte habe ich immer dabei. Es gibt öfter mal eine Gelegenheit, einfach spontan eine davon zu verschenken. Ganz hinten habe ich auch immer ein paar ringelmiez- Karten dabei.
Der Kalender fürs nächste Jahr ist schon bestellt, und da werde ich dann mal ein anderes Layout und die neuen ToDo- Listen von Roter Faden ausprobieren (nein, ich werde nicht von denen bezahlt und ich kriege auch nichts umsonst. LEIDER!).
Nach wie vor gilt für Menschen, die ähnlich papierbegeistert sind, wie ich: So ein Taschenbegleiter ist echt eine tolle Sache. Das perfekte Ordnungssystem, superflexibel und universell durch die Klammern und die DIN- Formate. Kurz: er ist seinen Preis wirklich wert. Ich möchte ihn nicht mehr missen.
EDIT: Für alle, die mit dem Gedanken spielen, sich einen Taschenbegleiter zu kaufen, wird es nächste Woche hier einen Rabattcode geben. Stay tuned! :)