genäht: Jersey-Rock „Linda“.

Nach gefühlten Ewigkeiten bin ich endlich mal wieder dazu gekommen, mir eine Klamotte zu nähen. Sonntagmorgen sprach mich beim Brötchenholen eine Frau an, ich hätte „immer so schöne Sachen“ an, ob es die denn irgendwo zu kaufen gäbe. Zwar machte sie auf meine Antwort, dass ich das meiste eben selbst nähe, leider einen recht bedröppelten Eindruck, aber mich hat das nette Kompliment dennoch gefreut. Und motiviert, den Sonntag mal Sonntag sein zu lassen, und statt beruflicher Näherei mal wieder was für mich selbst zu nähen.
Seit ich Kleidung nähe, träume ich ja von einem supereinfachen ritsch-ratsch-fertig-Rock für mich. Ein weitererVersuch, da was Passendes für mich zu finden war nun „Linda“, ein Jerseyrock von Schnipp-Schnapp. Das ebook ist vergleichsweise knapp gehalten; es gibt eine recht kurze Textanleitung mit ein paar eher wenig aufschlussreichen Fotos dazu, so dass man kein*e ganz blutige*r Anfänger*in mehr sein sollte, wenn man diesen Rock nähen will. Insgesamt es der Schnitt aber eben auch ziemlich einfach und eigentlich fast selbsterklärend, so dass man, wenn man schonmal einzwei T-Shirts genäht hat, gut damit zurecht kommt.

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Der Rock war schnell genäht (der tolle Apfeljersey ist von byGraziela via Kleewald) und gefällt mir eigentlich auch ganz gut, aber naja, bei meiner Größe ist es dann am Ende halt viel Material, was einem um die Knie flattert. Und dadurch, dass Jersey eben dehnbar ist, verstärkt sich der flatterhafte Eindruck irgendwie noch. Ich finde den Rock ganz okay, und werde ihn sicherlich noch öfter tragen, und vielleicht sogar nochmal nähen – dann aber eine ganze Ecke kürzer. Mein vorläufiger Dauerfavorit bleibt aber mein Standard-Schnittmuster Rømø von farbenmix. Vielleicht ist die Kombination aus meiner Figur und meinem Geschmack auch einfach nicht geeignet für die Art einfache, superschnell genähte Kleidung, die ich mir für den Alltag so vorstelle. Aber ich suche weiter :)

Vogelhochzeit – ein neuer #customquilt in Arbeit.

Kaum ist der letzte Auftragsquilt abgeschlossen, gibt es schon wieder Neues zu tun in der Nähwerkstatt: Ich setze das Motiv einer Hochzeitstorte als Quilt um. Schöne Idee, oder? So sah die Hochzeitstorte aus:

 

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Zwei verliebte Vögelchen, die turtelnd auf einem Baum sitzen. Sehr süß! Und sehr passend zum derzeit wunderschönen Frühlingswetter. Übers Wochenende konnte man dem Bäumchen auf meinem instagram-Account schon beim Wachsen zusehen. Meine Leinwand war eine 2 Meter lange Stoffbahn aus hellbraun gepunktetem Westfalenstoff „Capri“:

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Und dann wuchs nach und nach ein Baum aus verschiedenen braunen und braun-gemusterten Stoffen. Dadurch wirkt der Baum sehr schön patchwork-y, was seinen Niedlichkeitscharakter ein bisschen unterstreicht. Der Quilt-Baum hat ein paar Äste mehr als der Torten-Baum, denn mittlerweile sind noch zwei kleine Vögelchen dazugekommen, und es ist nicht ausgeschlossen, dass ich irgendwann mal noch ein drittes, viertes oder fünftes draufnähen darf. Auf den Ästen sitzen die Vögelchen, und drumherum verteile ich die Blätter. Davon werde ich noch ein paar mehr machen – aber nicht zu viele, damit noch Platz bleibt für weitere Geschwister-Vögelchen. 17023234109_41f4ddfaa9_k 17209420865_e8ed41cd76_k17207764592_8949ac649e_z 16586991684_a45e01d968_z

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(In meiner Werkstatt herrscht gerade akute Platznot, also entschuldigt bitte den schrägen Winkel und die Kisten und Stoffreste-Eimer und was man sonst noch so am Bildrand findet). Im weiteren Sinne ist auch das  ein Memory Tree Quilt, wie ich hier schonmal einen genäht habe – recht ähnlich, und doch wieder ganz anders. Quilts mit dieser Appliqué-Technik zu gestalten, ist  arbeits-und zeitaufwändig, und man braucht ein bisschen Vertrauen in die eigene Fähigkeit, viel Frei Hand zu arbeiten. Aber es macht jedes Mal wieder großen Spaß. Ich freue mich jetzt schon auf das Quilting, für das ich mir schon etwas Passendes ausgedacht habe…


20150417_172010Übrigens ist dieser Quilt der erste und bisher einzige, für das jemand einen der 10%-Rabatt-Flyer eingesetzt hat, die bis vor kurzem mit jedem Taschenbegleiter verschickt wurden. Ich habe noch einen kleinen Stapel dieser Flyer hier, den ich demnächst wieder zu ROTERFADEN schicken werde. Aber da diese Werbeaktion leider keinen so großen Erfolg hatte, werde ich danach wohl erstmal keine Flyer nachdrucken lassen. Wer also sowohl an einem Taschenbegleiter (meine Liebeserklärung), als auch an einem Quilt von mir herumüberlegt, sollte diese vorerst letzte Chance auf einen 10% günstigeren Quilt nutzen :)

wip wednesday: Luft holen und einen Quilt nähen.


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Die Tage haben es in sich zur Zeit. Ich muss berufliche Projekte, wichtige private Termine, Umstrukturierungen von Arbeitsweisen und Arbeitszeit und so manches andere irgendwie unter einen Hut kriegen. Dabei sehe ich mich selbst irgendwie nur um die eigene Achse rotierend, und Zettel, Briefe, Stofffetzen wie wild durch die Gegend schmeißen. Sobald ich etwas Luft habe, stelle ich fest, dass es hier tatsächlich ein bisschen so aussieht, als hätte ich genau das getan – aber immerhin sehe ich dann auch, dass ich die meisten meiner Aufgaben doch recht gut erledigt bekomme.

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Der praktische Teil des zwischenreingeschobenen Buchprojektes ist nun fertig und wird heute nachmittag zum Verlag getragen. Das heißt, nähtechnisch kann ich mich nun voll auf den nächsten Custom Quilt konzentrieren: Das Fenster zum Meer. Alle Stoffstücke sind zugeschnitten, die ersten Blocks zusammengenäht; der Stoff, den sich die Kundin für die Rückseite wünschte, ist eingetroffen. Und ich glaube, das wird wieder ein sehr schöner Quilt. Mehr zur Arbeit daran werde ich in den nächsten Tagen schreiben. Jetzt heißt es erstmal: Mädchen und Modelle einpacken und ab zum Verlag!

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wip wednesday: Frühlingsgarderobe

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Noch immer nimmt die Arbeit an dem zwischenreingeschobenen Buch, und die am nächsten Auftragsquilt den Hauptteil meiner Arbeitszeit ein. Zwischendurch, in gestohlenen Momenten, kümmere ich mich ein bisschen um die Aufstockung unserer Frühlings- und Sommergarderobe. Ja, das Projekt „Ich näh‘ mir meinen Warenkorb“ (Teil 1, Teil 2) läuft nach wie vor: Weiterhin nähe ich vor allem meine, aber auch die Klamotten des Mannes und der Kinder überwiegend selbst. Momentan komme ich dazu aber nur, wenn ein Kleidungsstück so dringend benötigt wird, dass nicht mehr länger auf Ersatz gewartet werden kann. So ging es neulich mit meinen Leggins, mit denen ich die Frühlingsnäherei begonnen habe: Über den Winter waren alle durchgelaufen, mehrfach geflickt, und nun aber nicht mehr zu retten. Zum Glück lassen sich Leggins superschnell zuschneiden und nähen – etwa 35 Minuten brauche ich vom Zuschnitt bis zur fertigen Hose, so dass ich mir innerhalb von 3 Tagen 5 neue Leggins nähen konnte.

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Mein Schnittmuster für Leggins ist nach wie vor das Beinkleid von Milchmonster, dass ich für große größen wärmstens empfehlen kann. Ich habe wirklich einen sehr…also…SEHR kapitalen Hintern und enorm dicke Oberschenkel, und selbst bei mir sitzen diese Hosen 1A. Drei davon sind aus Yolanda, ein Stoff, den ich schon mehrfach vernäht habe. Mittlerweile gibt es ihn in drei weiteren Farben, und das Muster finde ich super für Leggins. Das gelb ist wirklich sehr grell, fast schon neongelb. Aber für eine sommerliche Leggins passt das ganz gut. Zwei Leggins sind knöchellang geworden, die anderne drei enden an der Wade, und zwei davon habe ich ein bisschen sommerlich aufgehübscht. Ja, mit den Einfassbändern hätte ich mir mehr Mühe geben können – aber wie gesagt, meine private Nähzeit ist gerade sehr rar, und so genau guckt da am Ende eh niemand hin.
Als nächstes brauche ich dringend ein paar kurzärmelige Shirts und eine dünne Jacke zum Überziehen. Für beides hat mir mialuna24 schon vor MONATEN einige Schnittmuster zur Verfügung gestellt, damit ich berichten kann, wie sie sich für große Größen eignen. Ich hoffe, ich komme bald dazu, das auszuprobieren. Und Schnittmuster für Kinderkleidung liegen auch schon auf dem Wartestapel…

Fenster zum Meer.


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Ein weiterer Auftragsquilt steht an. Die Kundin wünscht sich einen 1,5 x 2m großen Quilt fürs Wohnzimmer in Meeresfarben und hat sich für ein MeerLayout entschieden, das ein bisschen an unterschiedlich große Fenster erinnert. Beim Auswählen der Stoffe sprang mir ein großartiger Fotoprint-Stoff mit Fischen ins Auge, den ich mir wunderbar für die Rückseite hätte vorstellen können. Leider findet die Kundin ihn nicht so geeignet für ihr Wohnzimmer – ihr seht mich an dieser Stelle eine formschöne Schnute ziehen, aber zeigen wollte ich euch den Stoff trotzdem. Ich finde den ja geil. Die
Farben der restlichen Stoffe kommen hier ein wenig verzerrt rüber – der helle Stoff mit dem leichten Rosastich ist in Wirklichkeit ein wolkiges himmelblau. Insgesamt ergänzen sich die Farben zu einem schönen, leicht aqua-lastigen Meer. Alle Stoffe sind ganz dezent gemustert oder uni, weil hier wirklich die Wirkung der verschiedenen Farben im Mittelpunkt stehen soll.


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Auf der Rückseite des Quilts sollen ein paar der Blocks mit eingearbeitet werden, und weil es zum Meeresthema so gut passt, bekommt das Schmuckstück am Ende ein schönes Free Motion Quilting.

 

 

 

 

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In der zweiten Jahreshälfte 2015 gibt es noch ein paar wenige
 freie Plätze in meinem Auftragsbuch – Quiltwünsche gerne über das Kontaktformular.
“Und was kostet sowas?” – Eine Antwort auf die Frage, die ich zu meinen Quilts am häufigsten gestellt bekomme.