Geschäftiges Brummen herrscht in meiner Nähwerkstatt. Diese Woche hat der Mann Urlaub, und er übernimmt nahezu sämtliche Kinder- und Haushaltsangelegenheiten, damit ich möglichst viel Arbeiten kann. Das nutze ich nach Kräften aus, bevor ich der Mann dann die ganze nächste Woche wegfährt, und ich, wegen Kindergartenferien ganztägig alleine mit allen drei Kindern, in dieser Zeit wahrscheinlich zu gar nichts kommen werde.
An der Nähmaschine bearbeite ich das nächste Großprojekt. Natürlich darf ich mal wieder nichts verraten – aber sehr hilfreich sind haben dabei heute die Wonder Clips gedient, die mir die liebe Caro zum Geburtstag schenkte. Gerade, um Schrägband (oder bestimmt auch Bündchenware) anzunähen, sind die sehr viel praktischer, als Stecknadeln. Der Stoff liegt perfekt eben und verrutschsicher vor der Nadel. Macht einem manche Arbeitsschritte wirklich einfacher. Außerdem sind kirschbonbonroten Helferlein super für Stoffe, die keine Nadeln vertragen – Wachstuch, Leder, empfindliche Gewebe wie Seide oder Satin, in denen Stecknadeln Löcher hinterlassen würden. Diese Wonder Clips halten die Materialien zuverlässig zusammen, ohne sie zu beschädigen. Eine echte Bereicherung in meiner Nähausrüstung. Sehr schöne Sache.
Aber nicht nur in der Nähwerkstatt brummt es gewaltig, sondern auch in meinem Auftragsbuch, in meinem Terminkalender, in meinem Kopf. Gerade tut sich so unfassbar viel. Überall begegnen mir Chancen und gute Gelegenheiten, meine Selbstständigkeit im DIY- Bereich so weit auszubauen, dass ich vielleicht schon in nicht allzuferner Zukunft davon leben können werde. Nach all den Jahren, in denen ich mich auf unsere Familie konzentriert habe, habe ich jetzt große Lust, endlich richtig loszulegen. Mittelfristig möchte ich mit meiner Arbeit gerne so weit kommen, dass der Mann seine Arbeitszeit deutlich reduzieren kann. Und der Boden dafür scheint fruchtbar zu sein. Ich bin so gespannt, wie sich das entwickeln wird.
Diese Woche nehme ich mir eine kurze Verschnaufpause zwischen dem Abschluss des einen und der intensiven Bearbeitung des nächsten großen Projekts. In dieser Woche will ich meinen Arbeitsplatz gründlich aufräumen und mich um dein ein oder anderen Kund_innenauftrag kümmern. Unter anderem arbeite ich an einer Puppe. Und das mit den Puppen ist so eine Sache.
In den letzten Wochen und Monaten bekomme ich viele Anfragen für Puppenaufträge. Besonders, seit Maria sich entschieden hat, vorerst keine neuen Puppenaufträge anzunehmen, treffen bei mir umso mehr ein. Es sind mehr, als ich neben der Arbeit an meinen großen Projekten annehmen kann, aber einige werde ich dieses Jahr doch erledigen. Das gesteigerte Interesse an meinen Puppen und die Wünsche der Kund_innen haben mir wieder richtig Lust auf die Puppenmacherei beschert; darauf, neues auszuprobieren und den Weg auf der Suche nach der ringelmiez- Puppe weiterzugehen. Ich habe das zum Anlass genommen, meine Art Puppen herzustellen, zu überarbeiten. Meine neuen Puppen werden in der Regel ein deutlich plastischeres Gesicht und einen Popo haben. Die roten Bäckchen werden so gemacht sein, dass sie dauerhaft gefärbt bleiben und nicht nach kurzer Zeit schon wieder ausbleichen. Besondere Extras – etwa Ohren, Buchnabel, Brustwarzen, sogar Genitalien werden manchmal gewünscht – sind gegen einen entsprechenden Aufpreis auch möglich.
Diese neue Machart der Puppen bedeutet einiges an Mehraufwand, deshalb – und auch, weil meine alten Preise einfach viel zu niedrig angesetzt waren, um einen angemessenen Lohn rauszubekommen – muss ich auch meine Preise für Puppen neu gestalten. Die aktuellen Preise für meinen Puppen findet ihr in den FAQs; sie wird in den nächsten Wochen noch ergänzt werden. Wie so oft sehe ich die Preise, die ich ansetzen muss, mit einem lachenden und einem weinenden Auge – aber dazu werde ich demnächst nochmal ausführlicher schreiben.
Für dieses Jahr ist mein Auftragsbuch schon voll. Es gibt eine Warteliste, falls jemand abspringt. Für das nächste Jahr kann ich aber noch einige Puppen- und natürlich auch Quiltaufträge annehmen.